Tolle Bewegungshengste mit einem Mecklenburger Dressursieger
56 Reitpferdehengste und 16 Ponys wurden den Körkommissionen bei den 23. Mecklenburger Körtagen im Landgestüt Redefin zur Bewertung vorgestellt. Es wurden sieben Ponys und 28 Reitpferdehengste gekört. Als Prämienhengste verließen zwei Deutsche Reitponys und sieben Hengste verschiedener Reitpferderassen den Körplatz.
Die aus 270 Probanden vorausgewählten Reitpferde aus ganz Norddeutschland waren in sechs Ringen nach dressur- und springbetont gezogenen Hengsten eingeteilt. Beide Sieger der Reitpferdehengste wurden in Mecklenburg-Vorpommern aufgezogen.
Dressursieger von Christ mit unnachahmlichem Schmelz
Zum Dressursieger unter den 15 dressurbetont gekörten Hengsten wurde ein hinsichtlich Typausprägung kaum zu übertreffenden Glanzrappen von Christ gekört, der mit einer Ron William / Londonderry / Lauries Crusador xx-Mutter gezogen wurde. Der noble Hengst, der bei allen Auftritten Szenenapplaus erhielt, wurde von Bernd Harlof aus Wardow bei Laage gezogen und ausgestellt. Der Siegerhengst, zum Zeitpunkt der Körung noch namenlos, wurde von den Besuchern, überwiegend Fachpublikum, auf den Ehrenrunden mit Standing Ovation begleitet. Mit lockeren, raumgreifenden Bewegungen, aus einem sehr aktiven weit unter dem Schwerpunkt fußenden Hinterbein, faszinierte der Hengst vor allem im Seitenbild mit seinem Schmelz. Er erhielt die höchste Typnote der Körung und wechselte noch während der Körung in den Stall der oldenburgischen Hengststation Sprehe nach Löningen, wo auch Vater Christ stationiert ist. Dort wird er Boxennachbar zum vorjährigen Dressursieger, dem Mecklenburger Hengst Dujardin (von D’Olympic). Erster Reservesieger wurde ein brauner Sohn des Fürstenball, den Falko Gerdes (Hipstedt) aus einer Londonderry / Wittinger-Mutter gezogen hat. Der bewegungsstarke Hengst, sehr geschlossen und mit schönem Gesicht ausgestattet, den das Gestüt Schafhof (Kronberg/Taunus) ausstellte und der sich im Besitz von Klaus-Michael Rath befindet, sprang im Gegensatz zu vielen anderen Dressurhengsten dazu noch auffallend gut. Als zweiten Reservesieger unter den Dressurhengsten rief die Kommission einen Ampere-Sohn aus der Zucht und dem Besitz von Kathrin Wassmann (Badbergen) aus. Der braune Hengst, mit langen Linien ausgestattet, hat eine Weltmeyer / Abajo xx-Mutter. Auch dieser Hengst, mit besonders gutem Schritt, präsentierte sich als doppelt veranlagt. Weitere dressurbetont gezogene Prämienhengste wurden auf Rang vier ein brauner in den Niederlanden gezogener Sohn des Uphill aus einer Sir Sinclair / Democraat-Mutter (Aussteller: Hof Kasselmann KG aus Hagen a.T.W.). Ferner auf Rang fünf ein Fürst Romancier-Sohn, den das Gestüt Lewitz (Mühlen) aus einer Sandro Hit / Landadel-Stute gezogen und ausgestellt hat.
Sieg des Cellestial-Sohnes Chancenreich unumstritten
Schon bei seinem ersten Auftritt zur Pflastermusterung wurde deutlich, dass der Cellestial / Casall / Contender-Sohn aus dem Hause Schmidt (Neu Benthen) bei den springbetont gezogenen Hengsten schwer zu schlagen sein würde. In allen Bewertungsteilen rangierte der braune Hengst, den Heinz Schmidt als Fohlen bei seiner Züchterin Patricia Tlatlik in Northeim-Brunstein (Niedersachsen) entdeckte, an der Spitze. Sein großzügiges Bewegungspotenzial, bei absolut korrektem Körperbau, korreliert mit hervorragenden Springmerkmalen. Wie ein Uhrwerk, immer mit gespitzten Ohren sowie in völliger Ruhe und Ausgeglichenheit, absolvierte der Hengst spielend bei bester Technik alle Höhen bis ins letzte Hindernisloch. Das Publikum belohnte seine Auftritte mit Szenenapplaus. Der Hengst macht seinem berühmten Vater alle Ehre und erhielt noch auf dem Körplatz den vielsagenden und Hoffnung nährenden Namen "Chancenreich". Unter den 13 gekörten springbetonten Hengsten wurde ein Cornet’s Prinz-Sohn aus der Zucht von Hans Völkerding (Resthausen) Reservesieger. Heinrich Klatte und Barbara Durban (Lastrup) haben den Sohn aus einer Levantos I / Mamori xx-Mutter ausgestellt. Der dunkelbraune Hengst zeigte sehr viel Springvermögen und wusste sich auch im Trab außerordentlich gut zu bewegen.
Tackmann's Cookie heißt der Sieger bei den Ponys
Unter den sieben (von 16 Teilnehmern) gekörten Ponyhengsten kürte die Körkommission den Reitponyhengst Tackmann's Cookie zum Sieger. Der Sohn des Can Dance aus einer Neckar / Constantin-Mutter kam in der Farbe eines Buckskin daher. Züchter des Siegerhengstes ist Familie Karl-Heinz Bruns aus Westerstede. Ausgestellt wurde der Hengst von Familie Tackmann aus Boosted. Der Hengst verfügt über viel Substanz und einen sehr guten Schritt. An einen Reitponyhengst in Cremello-Farbe ging der Reservesieg. Der Ferienhof Stücker aus Weeze im Rheinland hat den Hengst mit FS Champion de Luxe und einer Dornik B / Golden Dancer-Mutter gezogen. Ausgestellt wurde der schicke Hengst, der über eine gute Aufrichtung und viel Bewegungspotenzial verfügt, von Christina Wessling aus Siegen.
Der Hengstmarkt lief zufriedenstellend
Auch der Markt lief in Redefin zufriedenstellend und am Ende kam seitens der Aussteller der Wunsch auf, im nächsten Jahr wieder eine Auktion durchzuführen. 15 Hengste wechselten beim so genannten „Stallgassenverkauf“ noch während der Körtage den Besitzer. „Bei zahlreichen weiteren Hengsten gibt es ernstzunehmende Kaufsabsichten und -gespräche“, so Körkommissionsmitglied Jörg Weinhold aus Kankel (bei Güstrow). Auch das Landgestüt Redefin erwarb einen Springhengst. Der Quality-Sohn (Quality stammt von Quinar ab), der in Luxemburg aus einer Oldenburger Stute von Silvio I / Feiner Stern gezogen wurde, frisst seinen Hafer fortan im Landgestüt. Beste Springtechnik, viel Aufrichtung und ein toller Schritt zeichnen den Hengst aus. Interessiert ist das Landgestüt außerdem an dem gekörten Schimmelhengst von Coupe de Coeur aus einer Carry Gold-Mutter, den Uwe Hannöver als Besitzer ausstellte.
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