Große internationale Erfolge von Pferden wecken die Begehrlichkeit von Spitzenreitern aus der ganzen Welt. Seit längerem beobachteten „Späher“ die elfjährige Hannoveraner Stute Fine Lady, die Holger Wulschner (Groß Viegeln) zuletzt aufsehenerregende Erfolge bescherte. Die Enkelin des For Pleasure hat den Hengst Forsyth zum Vater. Wilhelm Leymann aus Bassum im Landkreis Diepholz hat sie 2003 aus einer Drosselklang II / Grannus-Stute gezogen. Karl-Heinz Löffler, der in Greiz (Thüringen) ein Baustoffunternehmen betreibt, kaufte die braune Stute und gab sie vierjährig Andre Stude in Beritt, der sie erfolgreich mit Siegen bis Klasse S ritt.
Als Stude Ende 2012 als Bereiter in das Landgestüt Moritzburg wechselte, übernahm sie Wulschner. Der hatte zu Beginn „keinen richtigen ‚Plan‘ wie er das Pferd reiten sollte“, wie er selbst sagte. Er ließ der Stute Zeit, sich von diversen Wehwehchen auszukurieren und sich an ihn zu gewöhnen. Mit Beharrlichkeit, Geduld und Ruhe bekam er die selbstbewusste Pferdedame auf seine Seite. Den ersten internationalen Sieg feierten sie im April 2013 in Lanaken (Belgien). Im Juli gewannen sie das Weltranglistenspringen im heimischen in Groß Viegeln. Es folgten Zwei- und Drei-Sterne Siege in Chemnitz, Poznan (Polen), Frankfurt und im Februar der Gewinn des Großen Preises von Neumünster. Auch im spanischen Oliva gewannen Wulschner und Fine Lady den Großen Preis. Seit dem Festhallenturnier Anfang Dezember in Frankfurt hatte das Paar u.a. drei Große Preise infolge gewonnen. Karrierehöhepunkt war der Vier-Sterne Sieg am 27. April im Riders-Tour Wertungsspringen in Hagen am Teutoburger Wald. Danach liefen die Telefone heiß. Besitzer und Reiter gaben schließlich dem Drängen nach und verkauften Fine Lady an den Sponsor des Kanadiers Eric Lamaze. Der 46-Jährige Eric Lamaze gehört zu den Besten der Welt. 2008 wurde er mit Hickstead Olympiasieger und holte mit dem kanadischen Team die Silbermedaille. 2010 gab es die Bronzemedaille bei den Weltreiterspielen in der Einzelwertung. Das Leben des Ausnahmehengstes Hickstead endete tragisch. Im November 2011 brach der niederländische Hengst beim Weltcupspringen in Verona (Italien) nach dem ersten Umlauf zusammen und verstarb an einer Aorta Ruptur.
FW