Titelschärpen für Schönherr, Schwandt und Kauert

Foto: A. Heine
Foto: A. Heine

Offene Landesmeisterschaften der Dressur- und Springreiter Sachsen-Anhalts in Oschersleben leiden unter Desinteresse vieler Aktive

 

Zum 6. Mal infolge trugen Sachsen-Anhalts Dressur- und Springreiter ihre geschlossenen Titelkämpfe in der Motorradrennstadt westlich von Magdeburg auf dem Reiterhof Behrens aus. Obwohl sich die Veranstalter wie immer große Mühe gaben, die Meisterschaften zu einem niveauvollen Event zu gestalten, blieben in diesem Jahr etliche Reiter den Titelkämpfen fern. So gibt es z.B. bereits seit Jahren von Seiten der Reiter Kritik an den Ausschreibungsmodalitäten des Verbandes, die so gut wie keine "ausländischen" Teilnehmer zulassen, obwohl inzwischen zu allen anderen Landesmeisterschaften in den neuen Bundesländern Fremdreiter auch bei den Meisterschaftsprüfungen zugelassen sind. Von Seiten einiger Dressurreiter wird darüber hinaus der immer wiederkehrende, gleiche Richtereinsatz bemängelt. Da diese Probleme und weitere schon seit längerer Zeit bisher erfolglos diskutiert werden, sind in diesem Jahr etliche, durchaus meisterschaftswürdige Reiter der Veranstaltung fern geblieben.

Und so traten im Dressurviereck nur zehn Paare um die Meisterschaftswertung an. Hier verteidigte Julia Schönherr, diesmal mit dem 10jährigen Hengst Don Girovanni, souverän zum sechsten Mal hintereinander ihren Landesmeistertitel. Sie hatte alle drei Teilprüfungen (eine M- und zwei S-Dressuren) gewonnen. Den Vizemeistertitel holte sich Anke Thon-Saalbach (Heiderand Schlaitz-Plodda) mit ihrer achtjährigen Walküre von Royal Blend, Bronze ging an Carolin Hornkohl aus Salzwedel und ihren 12jährigen Mecklenburger Hengst Capristern.

Gut besetzt war das Feld der springreitenden Damen. Insgesamt gingen hier in den drei M-Springen 35 Paare an den Start. Sarah Schwandt vom Reitverein Einetal-Westdorf Aschersleben hatte wohl kaum jemand auf der Liste. Mit ihrer erst 8jährigen DSP-Stute Akita von Askari begann sie auf Platz siebzehn im ersten Wertungsspringen auf Zeit eher mäßig, steigerte sich dann aber enorm und konnte sowohl das zweite, als auch das Finalspringen mit Stechen gewinnen. Damit darf sie sich zum erstenmal Landesmeisterin von Sachsen-Anhalt nennen. Silber ging an Christin Windisch und ihre 12jährige SAN-Stute Angel von Al Cantino aus Königsborn. Bronze ging erneut an Anne Keller, wie die Siegerin aus Aschersleben kommend, die diesmal die erst sechsjährige Oldenburger Stute Bukoko gesattelt hatte. Vorjahressiegerin Natalia Lakomy (Helmsdorf-Gerbstedt) wurde mit ihrem Vorjahrespartner Marquis Bellini von Monte Bellini diesmal fünfte, Nancy Krause, ebenfalls aus Aschersleben und im Vorjahr Vizemeisterin, ritt auch diesmal wieder ihre nunmehr 11jährige DSP-Stute Antallia von Al Cantino und wurde Gesamtvierte.

Ganze 16 Herren kämpften diesmal um die Meisterschaft, fünf von ihnen erreichten das finale S-Springen, den "Großen Preis von Oschersleben" nicht. Von den verbliebenen elf ritt der Schönebecker Christoph Kauert drei, Tino Bode aus Prussendorf und Steffen Buchheim aus Ihleburg jeweils zwei Pferde, so dass also nur sieben verschiedene Reiter, darunter mit der Wörmlitzerin Friederike Kersten, ganze sechs Herren übrig blieben.

Den Landesmeistertitel sicherte sich denn auch Vorjahresvize Christoph Kauert mit der elfjährigen Hannoveraner Stute Cuba von Canturo, der zudem das Kunststück fertig brachte, als einziger mit einem weiteren Pferd, den elfjährigen Peps de Chalusse von Calvaro, ins Stechen zu kommen und mit beiden Pferden hier nicht nur fehlerfrei zu bleiben sondern die Ziellinie jeweils nach exakt 38,00 Sekunden zu passieren und allein für dieses Springen zwei goldene Schleifen und die Siegprämien einzuheimsen. Vizemeister wurde Andreas Kempf aus Klötze der mit seiner inzwischen 12jährigen SAN-Stute Cora von Cardenio mit einem vierten und fünften Platz sowie einem Sieg in der 2. Wertungsprüfung überdurchschnittliche Leistungen ablieferte. Bronze ging an Tino Bode und seine erst siebenjährige Nimroy-Tochter Nimett. Steffen Buchheim, dem in diesem Jahr sein bewährter Lavignon nicht mehr zur Verfügung stand, landete mit dem 10jährigen braunen DSP-Hengst Cardan von Cardenio auf dem achten Platz.

 

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in unserer August-Ausgabe

 

Dezember 2024 Ausgabe
Dezember 2024 Ausgabe