Weltreiterverband sanktioniert die tierquälerischen Machenschaften in den Emiraten:
Der Weltreiterverband suspendiert die Vereinigten Arabischen Emirate (UAE) als Mitglied der internationalen Gemeinschaft der Pferdesportföderationen. Dies bedeutet, dass keine internationalen Veranstaltungen mehr in den Emiraten genehmigt werden und Distanzreiter aus den UAE nicht mehr an FEI-Turnieren teilnehmen dürfen. Reitern anderer Disziplinen hingegen ist der Start unter FEI-Flagge außerhalb der UAE erlaubt.
Der FEI-Vorstand reagiert mit dieser Sanktion auf die anhaltenden Missstände bei Distanzturnieren in den Emiraten. Immer wieder kommen Pferde zu Tode oder werden auf tierquälerische Weise an ihre Leistungsgrenzen gebracht. Trotz intensiver Bemühungen der FEI, die eine „Task Force Endurance“ eingerichtet hatte, ist seitens der Föderation der UAE, ihrer Offiziellen, Reiter und Trainer nichts Entscheidendes zur Verbesserung der Situation geschehen. Die jüngsten Vorfälle in Abu Dhabi Anfang Februar, wo drei Pferde starben, hatten Proteste und Kritik vieler FEI-Mitgliedsverbände, u.a. auch der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), ausgelöst. Soenke Lauterbach, Generalsekretär der FN, kommentierte die Entscheidung des Weltverbandes mit großer Zustimmung: „Nachdem alle Gespräche und Beratungen gescheitert sind und die Vereinigten Arabischen Emirate offenbar keinerlei Einsicht in tierschutzrelevante Fragestellungen gezeigt haben, war dieser Schritt unausweichlich.“ Als richtig empfindet Lauterbach die Ausnahmeregel für Reiter anderer Disziplinen. Konkret geht es nur um Springreiterinnen und Springreiter aus den UAE, die international recht erfolgreich sind. Die übrigen FEI-Disziplinen wie Dressur, Vielseitigkeit, Voltigieren, Fahren Reining oder Para-Equestrian spielen in den Emiraten keine erwähnenswerte Rolle. „Es ist ein Gebot der Fairness, dass die Springreiter nicht für die Zustände im Distanzsport bestraft werden.“ Die deutsche FN zieht ihrerseits die Konsequenzen. Auch bei nationalen Turnieren und Distanzritten in den Emiraten, die außerhalb des FEI-Einflusses stehen, gilt für Aktive und Offizielle (Richter, Stewards, Parcourschefs oder Tierärzte) ein Teilnahmeverbot. Bei Zuwiderhandlung droht eine Sperre. Gleiches trifft auf Schauwettbewerbe zu, wenn diese dem Pferdehandel dienen oder mit der Ausschüttung von Preisgeld verbunden sind. Offizielle aus den Emiraten dürfen auf keinem Turnier in Deutschland tätig werden. Die Suspendierung der Föderation bleibt so lange bestehen, bis sich die UAE zum Tierschutz und zum Reglement der FEI bekannt haben und dies auch entsprechend umsetzen.