Der Sieg war eine faustdicke Überraschung: Christian Glienewinkel aus dem niedersächsischen Celle hat mit dem 14 Jahre alten Hannoveraner Professional Aircare das 86. Deutsche Spring-Derby gewonnen. Dem gerade 30 Jahre alt gewordenen, stellvertretenden Pflegedienstleiter gelang der 151. fehlerfreie Ritt im renommierten Klassiker des internationalen Turniersports – und es blieb der Einzige an diesem Sonntagnachmittag im Hamburger Derby-Park. „Ich hab das noch nicht begriffen“, räumte ein sichtlich überwältigter Glienewinkel ein, der als einziger eine Runde ohne Fehl und Tadel ablieferte und mit tosendem Applaus von rund 24.000 Zuschauern belohnt wurde.
Platz zwei ging an den dreimaligen Derbysieger Andre Thieme aus Plau am See, diesmal mit Voigtsdorf Quonschbob. „Das eine Jahr mehr, seit 2014, hat viel gebracht. Es war toll zu erleben, wie er sicherer und größer geworden ist." Fast hätte es mit dem 4. Derbysieg geklappt - von der Zeit her allemal. Zum Verhängnis wurde dem Paar wie bereits vor zwei Jahren der mächtige Buschoxer im letzten Drittel des Parcours. Ähnlich wie damals bei Nacorde passte der Absprung nicht, das Pferd kam ins Rudern und geriet mit dem Hinterbein mitten in den Oxer - eine Stange fiel.
Auf Platz drei ritt der Vorjahreszweite André Plath aus Timmendorf auf der Insel Poel. Er freute sich über seinen Cosmic Blue und haderte mit sich selbst. „Ich verliere einen Bügel und fummele dann ewig rum, um den Bügel zu kriegen und komme nicht passend an die Eisenbahnschranke ...“ Gleichwohl war Plath glücklich, erneut ein tolles Ergebnis abgeliefert zu haben.
Neuer Besucherrekord
„Man denkt ja immer, dass eigentlich nicht noch mehr geht und stellt dann fest, dass es anders ist,“ resümierte Derbyveranstalter Volker Wulff vier tolle Derbytage. Tatsächlich strömten rund 87.000 Zuschauer nach Hamburg-Klein Flottbek und damit rund 3000 mehr als im Rekordjahr 2014. Insbesondere am Freitag kamen mehr Besucher in den Derby-Park als sonst. Wulff: „Wir werden den Mittwoch künftig als offiziellen Derbytag veranstalten, so dass es dann fünf anstelle von bislang vier Derbytagen gibt.“
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