Für Pferde und andere Einhufer ist sie lebensgefährlich, für Menschen ungefährlich: In Scharbow nahe Hagenow ist erstmals seit Jahrzehnten in MV bei einem Pferd wieder ein Fall der ansteckenden Einhufer-Blutarmut festgestellt worden, teilte der Landkreis Ludwigslust-Parchim mit. Das Pferd sei getötet worden, Tests der anderen Tiere des Bestandes blieben negativ. Rund um den Betrieb des erkrankten Pferdes sei ein Sperrbezirk mit einem Radius von mindestens einem Kilometer eingerichtet worden. Alle Einhufer in der Region müssten eingestallt werden. Ausstellungen, Märkte und Veranstaltungen sind untersagt worden.
Zuvor hatte das Nationale Referenzlabor des Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems die in Deutschlandanzeigepflichtige Tierseuche bestätigt. Die Virusinfektion der Pferde geht mit einer fieberhaften Blutarmut einher und endet gewöhnlich tödlich. Übertragen werde die Krankheit vor allem durchblutsaugende Insekten. Im Falle eines Ausbruchs würden infizierte Tiere getötet. Die Einhufer-Blutarmut sei äußerst selten. Inzwischen kontrolliere das Veterinäramt weitere Pferdebestände.
Eine Ausbreitung hätte in der Region fatale Folgen: Nur knapp 20 Kilometer entfernt stehen im Landgestüt Redefin Hunderte wertvolle Pferde – vor allem Zuchttiere. Im vergangenen Jahr seien in anderen Bundesländern 14 Fälle dieser Tierseuche festgestellt worden. Neben Pferden gehören auch Zebras und Esel zu den Einhufern. In MV sind etwa 23000 Pferde bei 2300 Haltern gemeldet.
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